Ein Film von Werner Boote
(97 Min., Deutsch)

Mittwoch, 31. Oktober 2018, 19 Uhr

 

Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Aber das ist eine populäre und gefährliche Lüge. Gemeinsam mit der Greenwashing-Expertin Kathrin Hartmann zeigt der Dokumentarfilmer Werner Boote in seinem neuen Dokumentarfilm, wie wir uns dagegen wehren können.

Im Jahr 2015 brannten große Teile des indonesischen Regenwalds nieder. Es war das schlimmste Umweltdesaster in der Geschichte des Landes. An den direkten Folgen starben bis zu 100.000 Menschen, mehr als 500.000 leiden an Langzeitfolgen. Dass die Brände bewusst gelegt bzw. beschleunigt wurden, ist ein offenes Geheimnis. Ziel war es, massenweise neue Anbauflächen für die Gewinnung von Palmöl zu schaffen. Das billigste und meistverwendete Fett der Welt, zu finden in fast jedem Fertiggericht, in Süßigkeiten und Snacks, und ein enorm profitträchtiger Rohstoff.

Auf den Spuren dieser unglaublichen, aber wahren Geschichte beginnt Werner Boote seine Reise um die Welt, auf der Suche nach der Wahrheit hinter dem allgegenwärtigen Schlagwort „Nachhaltigkeit“. Die deutsche Journalistin, Autorin („Ende der Märchenstunde“, „Aus kontrolliertem Raubbau“) und Umweltexpertin Kathrin Hartmann ist dabei seine ebenso kompetente wie überzeugende Begleitung. Sie kennt sich aus mit dem so genannten „Greenwashing“: Die Praxis, Produkte mit Hilfe massiver PR als „nachhaltig“, „umweltschonend“ oder „fair“ zu verkaufen, obwohl das in Wahrheit keineswegs so ist. „Es gibt kein nachhaltig oder fair produziertes Palmöl, weil es nur dort wächst, wo vorher Regenwald war“, macht Hartmann deutlich. Doch auch das aufwändigste Greenwashing kommt ungleich billiger als eine Veränderung der Produktionsbedingungen. „Die Industrie nennt uns nicht mehr Bürger, sie nennt uns nur noch Konsumenten. Ich verstehe mich aber nicht als Konsument, ich versteh mich als Mensch, und als Bürger“, so Hartmann.

 

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